Restaurant im Hotel Gäubodenhof

Das Restaurant - also die Räumlichkeiten - an sich hat eher den rustikalen Charme eines bodenständigen, niederbayrischen Wirtshauses. Immer sauber und ordentlich, aber mit Nutzungsspuren. Gleiches gilt für das Ambiente - nicht falsch verstehen, das ist nicht negativ gemeint. Gemütlich, ein wenig altbacken vielleicht, aber aufgräumt.
Nebenan sitzt gerne mal ein Schafkopftisch, die Bedienungen sind alle freundlich, aber niederbayrisch direkt - was ich erfrischend finde. Vielleicht nicht jedermanns Sache, wenn man auf "Etepetete" bedacht ist.
Das Essen allerdings, das ist eine andere Klasse. Das würde man in so einem Haus nicht unbedingt vermuten. Die Klassiker (Schweinsbraten, Käsespätzle, etc.) sind Standard auf der Karte und immer gleichbleibend gut. Und mit "gut" meine ich, richtig gut. Meines Erachtens zum Beispiel die besten Käsespätzle, die ich bisher hatte. (Nur die Portion ist schon fast was für zwei.)
Die Küche bietet aber noch bedeutend mehr. Unbedingt die Tageskarte ansehen. Da gibt es täglich bis wöchentlich wechslende Gerichte von gegrilltem Pulpo über Ochsenbäckchen, jugoslawischen Spezialitäten raffinierten Fischgerichten bis hin zu mundverwässernder Pasta.
Diese Gerichte haben nichts mehr mit durchschnittlicher Wirtshausküche zu tun, der Koch (ich kenne ihn leider nicht) hat wirklich was auf dem Kasten. Selbst die Beilagen - jede einzelne - ist mit Liebe gemacht, möchte man meinen. Vom Lauch-Kartoffelpürree bis hin zur Schokomousse.
Es gibt keine super abgehobenen Gerichte, aber durchaus interessante Kombinationen und die bisher immer in Perfektion auf den Teller gebracht.
Mein letztes Essen dort war Ochsenbäckchen mit Kräutersauce (ich hätte echt gern das Rezept), selbst eingelegtem Blaukraut und besagtem Lauch-Kartoffelpürree. Herrlich.
Und das alles zu einem vollkommen normalen Preis.