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Bewertungen für Altstadtbrauerei Marienbräu in Jever


Essen      Ambiente      Service      Preise 
»Ein Schatten seiner selbst«
von Sascha Ullrich am 02.08.2020

Eingangs muss ich erwähnen: Ich bin keiner, der zu alles und jedem seine Rezensionen schreibt (vor allem, wenn es sich um negative Kritik handelt), aber in diesem Fall möchte und muss ich etwas loswerden.

Als gebürtiger Friese, gehört für mich ein Besuch im jeveraner Marienbräu fast schon obligstorisch zu einem Kurzurlaub. In den letzten Jahren war ich mindestens zweimal im Jahr dort, als krönenden Höhepunkt kann man dieses Restaurant als das Restaurant meiner Wahl zu meinem Hochzeitsessen ansehen.

Man sieht also, mir liegt etwas an diesem Restaurant. Was sich mir aber am 01.08.2020 bot, war eine gnadenlose Frechheit. Meine Begleitung und ich kamen gegen 18:20 Uhr am Lokal an und aufgrund der entsprechenden Beschilderung haben wir uns direkt in den geöffneten Biergarten begeben. Von schätzungsweise acht bis neun aufgestellten Tischen, waren lediglich zwei besetzt. Der Service empfing uns und wir sind schon relativ sicher davon ausgegangen, im Außenbereich Platz nehmen zu dürfen. Das wurde vom Servicepersonal aber umgehend abgewunken. Es sei alles reserviert - zweifelhaft war hierbei schon, dass mindestens zwei Tische nicht mit Reservierungskarten versehen waren. Das Personal darauf angesprochen, wurde uns relativ unfreundlich entgegnet, dass das nicht unsere Angelegenheit sei. Wir haben erwähnt, dass wir lediglich eine Kleinigkeit essen wollen und höchstens eine Stunde vor Ort bleiben würden. Weiterhin, wollte die Servicelraft uns loswerden. Bis dato nannte er uns auch keine Alternative. Erst als meine Begleitung erwähnte, dass dies nicht das erste Mal sei, so abgewiesen zu werden und dass er sich Gedanken machen würde, noch einmal im Marienbräu einkehren zu wollen, bekam die Servicekraft kalte Füße. Plötzlich war ein Tisch nahe des Außenbereich und mit geöffneter Terrassentür verfügbar. Zunächst skeptisch - weil wir gedanklich schon abgeschlossen hätten - haben wir uns dann doch dafür entschieden, diesen Platz anzunehmen. Wie ich herausstellte, ein absoluter Fehler. Kleine Randbemerkung: zwei von insgesamt vier Tischen in diesem Bereich, wurden im Laufe der nächsten Dreiviertelstunde nicht besetzt.

Nun ging es los: Wir bekamen die Karte, bestellten das Bier (Highlight des Abends) und wollten dann die Bestellung des Essens aufgeben. Ich wählte mein "Standard-Gericht", das Biersteak. Das war die letzten Jahre bei mir der Klassiker. Ungelogen werde ich dort in meinem Leben schon 15 - 20 verdrückt haben. Meine Begleitung fragte nach einem klassischen Bauernfrühstück (Spiegelei, Bratkartoffeln etc.) - das gab es in der Vergangenheit auch, das bestätigte auch die Servicekraft. Aber nunmehr sei das Gericht nicht mehr auf der Karte und man sei nicht so flexibel, dies anzubieten. Die nächste Enttäuschung - zweifellos aber an sich kein Verschulden des Restaurants, manche Gerichte laufen halt mal aus. Das dachte ich zumindest, bis ich fünf Minuten nach der Bestellung ein original Bauernfrühstück auf dem Teller eines anderen Kunden gesehen habe - mit allem drum und dran. So langsam kamen wir uns veräppelt vor. Dann war es soweit, meine Begleitung erhielt die Alternative: Frikadelle mit Bratkartoffeln und etwas Beilagensalat. Kann man an sich nicht viel verkehrt machen. Der Kommentar der Servicekraft, der Teller sei noch sehr heiß, hat spätestens beim ersten Bissen dann Sinn ergeben. Denn die Frikadelle wurde öffentlich samt Teller erst einmal für einige Minuten in der Mikrowelle aufgewärmt. Eine von zwei Frikadellen hat es auch geschafft, auf dem Teller zu verweilen und zurück zu gehen. Und mein Biersteak? Ich habe schon nach zwei Bissen bereut, diese außergewöhnliche Anrichtungsweise zu fotografieren. Der Klecks Soße neben den komplett durchgekochten und alles andere als knusprigen Bratkartoffeln und daran angeschlossen, ein auf beide Seite hochgewölbtes Stück totes Fleisch. Es war sehr sehr tot. Nach besagten zwei Bissen kam der Service "Alles zu ihrer Zufriedenheit?" - "geht so"... Keine Reaktion, sondern schnelles Flüchten. Darüber hinaus war die Soße derart ungewürzt und hatte in keinster Weise die Eigenarten und den tollen Geschmack, den ich in der Vergangenheit so geschätzt habe. Also die Hälfte der Soße und das halbe Steak blieben auf dem Teller, bei meiner Begleitung eine Frikadelle und etwas Bratkartoffeln.

Warum ich diese Rezension überhaupt schreibe? Weil das, was folgt ein absolutes No go ist: Beim Abräumen werde ich nochmals gefragt und weise darauf hin, dass das Gericht nicht ansatzweise dem entsprochen hat, wie ich es gewohnt bin und fragte, ob sich das Personal in der Küche vielleicht innerhalb der letzten 8 - 10 Monate verändert hat. Der Servicemitarbeiter runzelte die Stirn stark, hatte prompt einen sehr aggressiven Ausdruck (soweit man das eben unter der Maske erkennen kann) und Ton, winkte meinen Kommentar hinsichtlich der Küche ab, war dann kurz ab und sagte, ich hätte ja vorher etwas sagen können. Als ich erwiderte, dass er so schnell verschwand, etc. hat er wieder nicht mit sich reden lassen und ist schnell abgedampft. Es kam eine Minute später die Chefin / Schichtleiterin: Mich nicht einmal ausreden lassen, pampte sie im selben Ton wie die Servicekraft los, warum ich nicht vorher was gesagt hätte. Ich - den Teller noch vor mir stehend - wollte ihr exemplarisch klar machen, dass man das Fleisch weder schneiden, noch mit der Gabel anheben kann (da es eben so trocken war - am Rand konnte man auch gut erkennen, dass es sich auch hierbei um ein aufgetautes Produkt handelte. Hatte also mit "kochen" nicht wirklich etwas zu tun). Daraufhin ihr Kommentar "ja, das Fleisch liegt jetzt ja auch schon 20 Minuten auf ihrem Teller. Da wird das dann auch trocken". Der Koch sei der selbe und er hätte auch auf keinen Fall einen schlechten Tag gehabt, sondern eher wir und "Ihr Verhalten war ja schon am Einlass problematisch" - dann zog sie von Dannen, der Servicemitarbeiter brachte uns die Rechnung. Ohne Nachlass, ohne Angebot für eine Entschädigung etc. Wir haben uns dennoch - wohl wissend, dass wir das Lokal nicht mehr betreten würden - förmlich und so wie es sich gehört, verabschiedet. Bis auf eine junge Aushilfskraft bzw. neue Mitarbeiterin dort, die mit Freundlichkeit und Einsatz wirklich überzeugen konnte, bekamen wir keine Reaktion.

Alles in Allem von Anfang bis Ende eine durchweg amateurhafte Vorstellung meines einstigen Lieblings-Restaurants in Jever. Gerne bin ich für einen Dialog offen. Sollte dieser ausbleiben, wird das Lokal von uns gemieden und wir unterstützen - gerade in dieser schweren Zeit - lieber Restaurants, die es wert sind und wo Service noch Service bedeutet. Denn - und das möchte ich in aller Deutlichkeit klarstellen - einen schlechten Tag kann jeder einmal haben und dieser lässt sich verzeihen. Aber Kritikunfähigkeit und das Missachten von ungeschriebenen Gesetzen, sind nicht zu tolerieren.



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