Restaurant Hennigs

Wir waren schon öfter im Hotel Waastwinj und im dazu gehörigen Restaurant Hennigs. Bisher waren wir sehr zufrieden. Nachwievor gut: Die Zimmer sind sauber und geschmackvoll eingerichtet. Das Frühstück lässt keine Wünsche offen. Das Personal ist freundlich. Die Preise im Restaurant sind eher hochpreisig, aber ortsüblich. Die Qualität der gut bürgerlichen Küche ist in Ordnung bis gut. Das Rumpsteak hat mir bisher auch immer gut geschmeckt.

Zunächst einmal war der Empfang am Anreisetag ungewohnt unfreundlich. Dann wurden wir trotz Buchung mit Halbpension ohne vorherige Info gleich erstmal essenstechnisch vom Chef "vor die Tür gesetzt". Die Partygesellschaft sei immer größer geworden. Man hätte eine E-Mail geschickt (leider nein). Auf der kleinen Insel Föhr gibt es einige (wenige, oft kleinere) gute Alternativen. Am selben Tag dort einen Platz zu bekommen ist allerdings nahezu unmöglich. Daher hätten wir uns seitens des Hotels eine Entschuldigung und eine fertige, durchdachte Alternativlösung gewünscht.

Wir mussten hingegen zusehen, wo wir etwas zwischen die Kiemen bekommen. Zwar wurde uns ein Strandrestaurant mit durchwachsenen Bewertungen empfohlen, dieses hatte allerdings keinen Platz für uns wegen einer Hochzeitsgesellschaft. Auch eine Außerhaus-Bestellung im empfohlenen Restaurant selbst scheiterte, weil man in der Küche voll ausgelastet war. Letztendlich sind wir notgedrungen zum (wie sich erst vorort herausstellte Ekel-) Chinesen ("Pekingente", Wyk auf Föhr) gegangen. Schmutziges Restaurant. Küche solala. Stimmung an Tag 1 im Keller.

Als regelmäßiger Hotelgast extrem enttäuscht hat: Lukrative Feiergesellschaften haben Vorrang vor den Hotelgästen. Das verstehen wir aus unternehmerischer Sicht, man darf es als Hotelgast aber nicht zu spüren bekommen. Bei der Suche nach einer Alternative wurden wir null unterstützt. Leider erhielten wir auch nach unserer Rückmeldung über unseren Unmut, und dass wir mit unserem Latein am Ende sind, KEINE Unterstützung seitens der Hotelleitung. Stattdessen wurde ich abgebügelt, "wir könnten jetzt noch ewig debattieren"... Wir haben vergeblich einige Zeit und Aufwand am Telefon (gut 2h plus Fahrzeit) investiert, statt Urlaubserholung zu tanken. Kein Wort der Entschuldigung! Lediglich die Möglichkeit, eine Pizza vom Lieferservice zu bestellen, wurde uns eröffnet. Ansonsten wurden wir von Herrn Hennigs schulterzuckend im Regen stehen gelassen. Auch an Tag 2 kein Wort des Bedauerns oder eine nette Geste, obwohl ich dem Chef mitgeteilt hatte, dass wir im Strandrestaurant nichts geworden sind.

In den Folgetagen haben wir zugegebenermaßen etwas genauer hingesehen: Der Service des übrigen Personals ist freundlich bis herzlich, allerdings nicht immer aufmerksam. Herrn Hennigs würde ich als freundlich-distanziert bezeichnen. Herzlich nur am Tisch von Einheimischen und ausgewählten Gästen? Da wird dann auch mal hier und da geschnackt. Nicht an unserem Tisch. Wieder das Gefühl nur Gast zweiter Klasse zu sein... Dazu beim Betreten des an Tag 1 so heiß ersehnten Restaurants keine Begrüßung. Nur der Hinweis "hinten links (in der Ecke) ist ihr Tisch". Wir fühlten uns nicht willkommen. Auf den Hauptgang haben wir sehr lange warten müssen (gut 60 min). Mit Kindern nicht gut.

Dafür bucht man keinen teuren Urlaub (etwa 1100 Euro für 3 Nächte, plus 150 Euro Fähre), um dann Pizza aus der Pappschachtel auf dem Hotelbett zu essen. Wirklich schade, aber das war sehr wahrscheinlich unser letztes Mal im Hotel Waastwinj. Die Hotelleitung hat in Sachen Service und Kundenfreundlichkeit spürbar nachgelassen. Und diese gibt einem Hotel und seinem Restaurant eben ihr Gesicht. Man besucht immer auch den Gastgeber. Wenn da die Chemie nicht stimmt, weil der Chef gestresst ist oder ähnliches, sollte man lieber woanders Urlaub machen. Alternativen gibt es in Deutschland genug.
Essen: 4/5 | Service: 2/5 | Ambiente: 4/5 | Preise: 3/5

Wiener — Kalbsschnitzel hat keine Ähnlichkeit mit dem Orginal ☹️
Rösti sind Tiefkühlware. Lange Wartezeiten!

Mitarbeiter bemüht sich einen guten Service zu leisten - im Gegensatz zum "Chef". Der eigentlich Vorbild sein sollte.
Schade!!!