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»Gast ist nicht gleich Gast«
von Diehl am 09.08.2014
Vor ca. einem Jahr verbrachten wir einen wunderschönen Nachmittag mit einem, von der Vorspeise bis zum Kaffee, hervorragendem Essen dort. Leider ist die Lohmühle 1,5 Std. Fahrzeit von uns entfernt. Das ganze Jahr über erinnerten wir uns, immer mal wieder, an das gute Essen und den schöne Nachmittag auf der wundervollen Terrasse und planten mal wieder einen Ausflug dorthin zu machen.
Heute beschlossen wir spontan, den Barfußpfad in Bad Sobernheim zu besuchen und anschließend in der Lohmühle Essen zu gehen. Da alles sehr spontan war, konnten wir leider keinen Tisch reservieren. Deshalb planten wir, dass Mittagessen ausfallen zu lassen und gleich um 17.00 Uhr, wenn das Restaurant öffnet, dort zu sein.
Fröhlich und ausgehungert kamen wir (2 Erwachsene und 3 Kinder) um 17.00 Uhr dort an. Eine Frau in Schwarz, vermutlich die Inhaberin, versperrte den Eingang und beantwortete die Frage meines Mannes nach einem Platz für uns, mit einem unfreundlichen: „ Nur hier draußen, drinnen habe ich alles reserviert und wenn es regnet können sie nicht rein, da ist dann alles voll“.
Da wir uns schon den ganzen Tag auf den Abend gefreut hatten, wollte mein Mann das Risiko eingehen und meinte, wenn sie uns den Sonnenschirm aufspannen könnte, dürfte das kein Problem sein. Dieses Ansinnen wurden mit einem noch gereizteren: „Das mache ich auf keinen Fall. Dann kommt Wind und dann ist der Schirm verbogen. Das hatten wir erst letzte Woche, da meinten auch welche sie könnten draußen sitzen…“. Meine Tochter sagte scherzhaft: “Dann stelle ich mich drinnen unter, bis der Regen vorbei ist“, was mit einem schnippischen: “Nein, das machst du ganz bestimmt nicht“, kommentiert wurde.
Mein Mann nimmt so ein unhöfliches Verhalten nicht persönlich und wäre trotzdem geblieben, mir aber behagte dieses unprofessionelle Verhalten überhaupt nicht. Auf meinen Wunsch hin sind wir dann gegangen.
Aus Spaß hat mein Mann 20 Minuten später angerufen, um einen Tisch für 6 Personen zu reservieren. Sie war sehr freundlich und zuvorkommend, musste allerdings erst mal nachsehen, weil so viele Reservierungen für draußen sind, die alle bei Regen einen Platz drinnen benötigen (!). Da es aber eben erst eine Stornierung gegeben hat, sei es kein Problem für 18.00 Uhr einen Tisch zu bekommen.
Fazit: Ohne Kinder und mit entsprechender Kleidung, um das Standesdenken der Inhaberin zu befriedigen, bekommt man vermutlich auch bei Regen einen Schirm aufgespannt. Als Familie mit Kindern, die in legerer Kleidung einen Ferientag mit profaner Freizeitbeschäftigung verbringen, kann es passieren in Fischmarktweib-Manier abgewimmelt zu werden. Aufmerksam auf die Lohmühle wurden wir durch ein Werbeplakat direkt am Barfußpfad. Da nach unserem Empfinden Familien nicht besonders erwünscht sind, ist die Werbung dort schlecht platziert.
Ob das Essen noch genauso gut ist können wir aus o.g. Gründen leider nicht bewerten.
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