Restaurant Wasserweibchen

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"Das holzgetäfelte Traditionslokal mit alten Fotos und Häkelgardinen serviert bodenständige Hausmannskost." lässt Google wissen.
Eine kleine Auswahl hessischer Hausmannskost, die geschmacklich ok war, stimmt soweit. Diese wurde, entgegen anderen Kritiken, auch in einem angemessen zügigen Zeitrahmen serviert. Nur deshalb überhaupt 2 Punkte.
Der beworbene Hausaperetif war seinen Preis nicht wert. Der Milchkaffee entpuppte sich als Kaffee mit Sprühsahne, statt aufgeschäumter Milch.
Die gekochte Rindfleischscheibe mit grüner Soße war von festen Häuten und dicken glibberigen Sehnen so stark durchzogen, dass sie weiter ausgesäubert und kleingeschnitten in der Rinderkraftbrühe oder als Sauerfleisch sicher ok gewesen wäre; als Tellergericht für knapp 23,-- Euro serviert - eine Unverschämtheit! Der Hinweis darauf führte nur zu Schulterzucken und Weghören. Bei ehrlicher Antwort auf die Floskel „Hat’s geschmeckt?“ folgte eher eine Art "Belehrung". Gastfreundlichkeit Fehlanzeige und zwar durchgängig bei allen drei Bedienenden. Die Gesamtheit der Gäste schien den Bedienenden eher lästig zu sein und noch während wir mit anderen Gästen im Lokal saßen, begannen typische "Aufräumarbeiten" zu Geschäftsschluss, wie das Abräumen von Menagen und weiterer Tischdeko, die alle auf einem freien Tisch zwischen den vollen gestellt wurden und das, obwohl das Lokal noch ca. 2h geöffnet sein sollte. Wer hier die anheimelnde Atmosphäre eines „ holzgetäfeltenTraditionslokals“ erwartet wird enttäuscht. Niedrige Räume mit enggestellten Tischen, Küchenmief aus der ständig offenstehenden Tür und neben „alten Fotos“ gruselige Puppen an der Wand, die an Stephen Kings „Friedhof der Kuscheltiere“ oder „Chucky die Mörderpuppe“ erinnern. Für Geschäftsessen absolut ungeeignet und auch privat würde ich hier nicht noch ein zweites Mal hingehen.